Flugzeugteile und maßgefertigte Brillengestelle, künstliche Hüftgelenke und Zahnkronen kommen heute schon vielfach aus dem 3D-Drucker. Damit werden nach einer Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young dieses Jahr bereits rund 11 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Um 25 Prozent jährlich dürfte der Markt weiter wachsen und 2023 bereits gut 25 Milliarden Euro groß sein. Und "in Zukunft werden Menschen auch ihr Schnitzel drucken", sagte Professor Nikolaus Adams zum Auftakt einer 3D-Druck-Konferenz der TU München.
Im Labor ist das Steak so schon mal hergestellt worden, als Experiment. Aber Alltag ist die Technik heute schon in der Industrie, vor allem im Flugzeugbau: 78 Prozent der Unternehmen in dieser Branche nutzen sie, die restlichen 22 Prozent planen nachzuziehen, heißt es in der EY-Studie. Denn 3D-Druck erlaubt ganz neue, viel leichtere Bauteile - und "das spart Gewicht und Kosten", sagte Airbus-Managerin Remedios Carmona. So bestand die Türangel für die A350 früher aus zehn Teilen, heute wird sie im bayrischen Donauwörth in einem Stück gedruckt.
"Bei einer Einsparung von einem Kilogramm Gewicht auf allen Lufthansa-Flugzeugen sparen wir 26,5 Tonnen Kerosin pro Jahr ein", erklärte Steffen Milchsack von der Lufthansa. Boeing -Managerin Melissa Orme sagte in München, ihr Unternehmen habe schon rund 70.000 Teile aus dem 3D-Drucker in Flugzeuge und in Satelliten eingebaut. In 20 Boeing-Werken werde die Technik heute genutzt. Als Beispiel nannte sie ein Antennen-Bauteil: Früher ein massiver Block, jetzt eine filigrane Gitterstruktur.