Sie war das falsche Auto zur falschen Zeit. Denn als Mercedes im Frühjahr 1991 das Tuch von der neuen S-Klasse der Generation W 140 zog, waren Glanz und Gloria irgendwie von gestern. Den Deutschen wurde langsam klar, dass die frisch erlangte Einheit ein teures Vergnügen werden könnte, die Sorgen ums Klima wurden immer konkreter, und mit dem zweiten Golfkrieg wuchs die Angst um die Endlichkeit des Öls. Ein protziger Panzer für Promis und Politiker wollte da nicht so recht ins Bild passen.
Während im Ausland laut geklatscht wurde über den Mercedes und sich das Dickschiff einen Marktanteil von 50 Prozent und mehr sicherte, hagelte es vor allem in der Heimat reichlich Kritik. Das Fan-Portal mb-w140.de berichtet sogar von enttäuschten Erstkunden. Die wurden nach der vermeintlichen Fehlinvestition von Beträgen zwischen 88.000 und 200.000 D-Mark reumütig bei BMW für einen Siebener vorstellig.
Als dann noch herauskam, dass die bis zu 5,21 Meter lange Limousine mit ihren 1,89 Metern zu breit war für den Autozug nach Sylt, kam auch noch jede Menge Spott dazu.