Sie haben behauptet, dass automatisiertes Fahren der Stufe 3 nicht innerhalb des nächsten Jahrzehnts erreicht werden wird. Wie sieht Horizon die Entwicklung des Selbstfahrens?
Als ich 2013 bei Baidu arbeitete, lehnte ich den Begriff „unbemanntes Fahren“ ab, weil er für die Öffentlichkeit irreführend ist. Ich denke, dass es noch lange Zeit ein assistiertes Fahren sein wird. Erstens gibt es das Sicherheitsproblem; Das zweite ist Bequemlichkeit.
Wir sehen, dass sich die intelligente Fahrzeugindustrie auf dem chinesischen Markt in Richtung Praktikabilität verlagert, wobei das Verbrauchererlebnis – oder Endbenutzererlebnis – den Umsatz und die Richtung der Technologie wirklich antreibt. Die primäre Forderung der Verbraucher besteht nicht darin, menschliche Fahrer vollständig durch autonome Technologie zu ersetzen, sondern vielmehr darin, das Fahrerlebnis zu verbessern und es sicherer und komfortabler zu machen.
Beispielsweise kann in Städten wie Peking und Shanghai die Autobahn-NOA (Navigate on Autopilot) eine große Hilfe sein, um die Ermüdung des Fahrers wirksam zu reduzieren, da die meisten täglichen Pendelfahrten auf Autobahnen oder städtischen Schnellstraßen erfolgen. Stadt-NOA, also Level 2++, ist immer noch technisch anspruchsvoll. Von jetzt an bis 2025 muss der Fokus der Automobilhersteller auf der Entwicklung eines reibungslosen Selbstfahrerlebnisses auf Autobahnen und Schnellstraßen liegen – zu erschwinglichen Kosten.
Die Beziehung zwischen Verbrauchern und selbstfahrenden Autos ähnelt meiner Meinung nach der Beziehung zwischen Menschen und Pferden. Obwohl Pferde in der Lage sind, „selbst zu fahren“, werden sie dennoch von ihren Reitern kontrolliert. Auch wenn Autos immer intelligenter werden, werden menschliche Fahrer weiterhin die Kontrolle übernehmen wollen. Das entspricht unserer Firmenphilosophie. Wir glauben, dass das Ziel der Technologie nicht darin besteht, Maschinen Macht zu verleihen, sondern menschliche Größe zu ermöglichen.